Mailänder Flugwoche - September 1910
Im Vorfeld der im Herbst 1910 geplanten Mailänder Flugwoche entsteht im Kreis der Organisatoren der Gedanke, das Flugmeeting mit einem «Wettfliegen für Aeroplane» mit Start in Brig und Ankunft in Mailand einzuleiten. Offiziell wurde der Wettbewerb als «Circuito Aero Internazionale di Milano – Traversata delle Alpi» bezeichnet.
Überschwenglich kommentierten der «Briger Anzeiger» und der «Walliser Bote» gleichlautend das bevorstehende Ereignis: «… am Fusse des Simplons wird sich ein grossartiges Ereignis abspielen, ein Ereignis, unerhört in seiner Kühnheit und Grösse, ein Rekordflug auf dem Gebiet der Luftschifffahrt.»
Man mag sich bei der Lektüre der damaligen Berichte wundern; das Wort «Flugzeug» lag noch in den Geburtswehen. So sprach man respektierlich von «Aeroplanen» oder von «Flug-maschinen». Die Piloten betitelte man als «Luft-schiffer» in Anlehnung an die Lenker der bereits bekannten Luftschiffe.
Das Werbeplakat der Mailänder Flugwoche von 1910
Plakat «Milano Circuito Aereo Internazionale»
Plakat des Touring Clubs Milano
Den Mutigen des «Aeroplan-Rennens» Brig – Mailand winkte eine Preissumme von 100 000 Franken. Der Hauptpreis fiel demjenigen zu, der innerhalb von 24 Stunden nach dem Start auf der Schweizer Seite in Mailand als Erster eintreffen würde. Als Termin für den Alpenflug, als «Gran Premio della Traversata delle Alpi» bezeichnet, waren die Tage vom 18. bis 24. September 1910 vorbestimmt.
Begeistert von der ausgeschriebenen Konkurrenz, trug der bekannte italienische Sport-journalist Luigi Barzini das einladende Angebot in die Reimser Flugwoche, in deren Konkurrenz in der zweiten Juliwoche 1910 die bekanntesten Pioniere der Aviatik eingespannt waren. Sie bekamen das Heftchen mit dem Titel «La Traversata delle Alpi in Aeroplano» in die Hand gedrückt. Es instruierte die Aviatiker über die zu überfliegende Strecke mit einer geradezu erschöpfenden Genauigkeit.